Erneut Silobrand in Lebach

Erneut Silobrand in Lebach

EEin weiteres Mal wurde die Feuerwehr Lebach zu einem Silobrand nach Lebach alarmiert.

Der Alarm ging am 18.12.2021 um 13:41 Uhr für die Löschbezirke Lebach und Knorscheid ein. Gemeldet wurde eine Verpuffung mit anschließender schwarzer Rauchentwicklung aus einer Abluftanlage. Vor Ort bestätigte sich die Lage. Durch einen Trupp wurde der Bereich über den Silos erkundet und eine brennende Filteranlage vorgefunden. Diese wurde mittels einem C-Rohr gelöscht. Im weiteren Verlauf musste der komplette Anlagenbereich unter und über den Silos sowie die Silos selbst erkundet werden. Aufgrund der immer noch starken Rauchentwicklung konnten die Arbeiten nur unter Atemschutz durchgeführt werden. Daraufhin wurden die LB Lebach-West, Landsweiler, Aschbach, der Einsatzleitwagen aus Dörsdorf sowie der Gerätewagen-Atemschutz aus Saarlouis nachalarmiert. Bei der laufenden Erkundung wurde festgestellt, dass aus mehreren Silos Rauch aufsteigt. Nach Rücksprache mit dem Betreiber wurde die Entleerung der Silos vorbereitet – diese Maßnahme war vom Einsatz im letzten Jahr bekannt und schnell vorbereitet. Beim anschließenden Entleerungsvorgang kam es zu unkontrollierbaren Stichflammenbildungen unterhalb der Siloanlage – durch den Einsatzleiter wurde der Vorgang sofort gestoppt und alle Maßnahmen aufgrund der Gefährlichkeit eingestellt. In einer Lagebesprechung mit den Führungskräften vor Ort, dem Betreiber, sowie einer telefonischen Rücksprache mit einem Experten für Silobrandbekämpfung wurde entschieden, die betroffenen Silos nach unten abzuschiebern sowie von oben mit Schaum zu fluten. Diese Maßnahme war um 15:54 Uhr am darauffolgenden Sonntag abgeschlossen. Die Einsatzstelle wurde zurückgebaut und an den Betreiber übergeben – dieser wurde aufgefordert, die Silos in gewissen Abständen zu kontrollieren. Während des Einsatzes kam es zu zwei weiteren Einsätzen: am Samstag gegen 16:20 Uhr forderte der Rettungsdienst die Feuerwehr zur Tragehilfe nach Landsweiler an – dieser Einsatz wurde durch den LB Lebach-West abgearbeitet. Am Sonntag gegen 19:42 Uhr kam es zu einem weiteren Einsatz für den LB Lebach: für den Rettungsdienst und die Polizei musste eine Tür gewaltsam durch die Einsatzkräfte geöffnet werden.

Am Montag dem 20.12.2021 wurden um 4:43 Uhr erneut die Löschbezirke Lebach, Lebach-West, Landsweiler und Knorscheid alarmiert. Es kam zu einer Rauchentwicklung aus einem weiteren Silo. Da lediglich ein Silo eingeschäumt werden musste, konnten, bis auf den LB Lebach, alle Einheiten die Einsatzfahrt abbrechen. Durch Kräfte des LB Lebach wurde das betroffene Silo eingeschäumt und die Schaumteppiche auf den, bereits am Vortag, eingeschäumten Silos nochmal erneuert. Bei der abschließenden Nachkontrolle gegen 6:00 Uhr wurde festgestellt, das es aus weiteren Silos zu einer Rauchentwicklung gekommen war – diese befanden sich auf Ebene 3 in ca. 50m Höhe. Da in dieser Höhe für die Einsatzkräfte kein sicheres Arbeiten sowie kein Rettungsweg zur Verfügung stand entschied sich die Einsatzleitung, einen Autokran mit Personenkorb anzufordern. Um genügend Atemschutzgeräteträger zur Verfügung zu haben, wurden die Löschbezirke Lebach-West, Gresaubach und Niedersaubach alarmiert – ebenso der Einsatzleitwagen aus Dörsdorf sowie die Kleiderkammer mit Wechselkleidung und der Gerätewagen-Atemschutz des Landkreises Saarlouis. Weiterhin wurde der LB Schmelz nachgefordert, um weiteres Schaummittel und weitere Wechselbekleidung an die Einsatzstelle zu verbringen. Nachdem der Autokran eingetroffen war wurde dieser in Stellung gebracht und das benötigte Material über den Personenkorb von außen auf Ebene 3 verbracht. Alle betroffenen Silos auf Ebene 3 wurden eingeschäumt. Während der gesamten Maßnahmen wurden die Einsatzkräfte durch das DRK abgesichert und verpflegt. Alle Maßnahmen konnten gegen 15:00 Uhr beendet werden. Um 15:41 Uhr rückten die letzten Einsätzkräfte von der Einsatzstelle ab. Diese wurden im weiteren Verlauf täglich vormittags und nachmittags mittels Wärmebildkamera und Fernthermometer kontrolliert. Auch die Schaumteppiche wurden überprüft. Es wurden kleinere Glutnester in der Verrohrung der Silos gefunden und mittels Feuerlöscher gelöscht. Am 23.12. wurde gegen 15 Uhr eine abschließende Nachkontrolle durchgeführt – hierbei konnte auf eine Heumesssonde des LB Eppelborn zurückgegriffen werden. Mit dieser konnten die Temperaturen im Inneren der Silos bewertet werden. Hier gab es keine Auffälligkeiten und die Einsatzstelle wurde final dem Betreiber übergeben.

Ich Nachgang waren viele Stunden Nacharbeiten erforderlich: Atemschutzgeräte und Zubehör musste aufwändig gereinigt und leere Atemluftflaschen gefüllt werden, über 50 Garnituren Überbekleidung mussten gereingt, sortiert und wieder ausgegeben werden, Einsatzfahrzeuge und Geräte musste gereinigt werden uvm.

Einsatzkräfte an der Einsatzstelle:

  • alle Löschbezirke der Feuerwehr Lebach
  • Löschbezirk Schmelz mit GW-L
  • Feuerwehr Saarlouis mit GW-Atemschutz
  • Polizei
  • Deutsches Rotes Kreuz mit Einheiten aus verschiedenen Ortsverbänden
  • Kreisbrandmeister Thorsten Müller als Vertreter des Kreisbrandinspekteurs
  • Bürgermeister der Stadt Lebach Klauspeter Brill

Der Einsatz in Zahlen:

  • eingesetzte Atemschutzgeräte: 40 Stück
  • zusätzlich eingesetzte Atemluftflaschen: 66 Stück
  • zusätlichen Lungenautomaten: 17 Stück
  • zusätzliche Vollmasken: 71 Stück
  • benötigtes Schaummittel: ca. 800 Liter
  • in Summe waren ca. 250 Einsatzkräfte an allen Tagen im Einsatz